Aufstieg und Niedergang einer hippen Pizza-Marke
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Hipster-Pizza in Schwierigkeiten: Der Hersteller der Leinsamenpizza sucht einen neuen Geldgeber. Bild: Frank Röth
In einer TV-Show holten sich zwei Banker Geld für eine Pizzafabrik. Seitdem hat das Start-up Lizza einen steilen Aufstieg hinter sich. Nun ist es insolvent.
Die Geschichte war eigentlich zu schön, um wahr zu sein, und enthielt fast alles, was man für eine Gründerstory braucht: zwei junge Menschen, die gut bezahlte Jobs aufgeben, um ihren Traum zu verwirklichen; ein hippes Produkt, das eher durch Zufall als durch strategische Planung für Aufsehen sorgt; zwei prominente Investoren; und eine TV-Show, die die Gründer berühmt macht. Mit diesen Zutaten ist das Frankfurter Start-up Lizza in den vergangenen Jahren bekannt und zu einer Marke geworden. Doch nun steht das Unternehmen, das Low-Carb-Produkte herstellt, also Pizzaböden, Müslis oder Brotbackmischungen mit wenig Kohlenhydraten, an einem Tiefpunkt. Wie Insolvenzberater Andreas Kleinschmidt gegenüber der F.A.Z. bestätigte, steckt Lizza derzeit im Insolvenzverfahren.
Wie konnte es so weit kommen? Schließlich war Lizza mit seinen Vorzeigegründern Marc Schlegel und Matthias Kramer ein gefeierter neuer Stern am Frankfurter Gründerhimmel gewesen. 2015 hatten die beiden Ex-Banker eher durch Zufall ihr Food-Start-up gegründet, nachdem sie eigentlich eine Dating-App auf den Markt bringen wollten. Als sie die Anwendung Freunden präsentierten, waren diese wenig begeistert – stattdessen aber von der Leinsamenpizza, die sie ihnen zum Abendessen vorsetzten. Plötzlich standen die zwei ehemaligen Mitarbeiter der Deutschen Bank im Foodtruck und verkauften kohlenhydratarme Pizza.
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